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Stadt Baden: Naturnahe Gärten fördern

Zusammen mit der Stadtökologie Baden entwickelten wir einen Vorschlag, wie die Biodiversität bei privaten Grundstückseigentümern gefördert werden kann.

Ausgangslage:

In der Strategie Biodiversität Schweiz skizziert das BAFU u.a. folgende zwei Herausforderungen: Den Verlust an quantitativen und qualitativen Lebensräumen sowie die grosse Wissenslücke bei der Bevölkerung. Hier können Bodenbesitzer mit Hilfe von Positivprojekten ansetzen. Denn auch auf kleinen Flächen lassen sich wertvolle Biotope erstellen, die für sich selber und im Netz mit anderen Biotopen im Siedlungsgebiet ein grosses Plus für die Biodiversität bedeuten. Öffentlich sichtbare Informationen zu diesen Biotopen steigern die Sensibilität der Bevölkerung und helfen die Wissenslücke zu schliessen.
 
Fakt ist aber auch, dass der Handlungsbedarf sowie auch die Massnahmen seit langer Zeit bekannt sind und dennoch wenig geschah. Die Herausforderung ist also, die Menschen, konkret Bodenbesitzende, zu gewinnen, einen kleinen Schritt in Richtung naturnahe Gärten/Grünanlage zu tun und so zu zeigen, dass auch viele kleine Schritte zu einem wertvollen Grossen beitragen.

Ziele:

Mit dem Ideen- und Projektpool initiiert die Abteilung Landschaft und Gewässer des Departements Bau, Verkehr und Umwelt eine Plattform für innovative oder wegweisende Projektideen, die im Kanton Aargau eine grosse Wirkung auf Natur und Landschaft entfalten.
 
Die Projektidee verfolgt folgende Ziele:
  • Die Biodiversität in Gärten wird gefördert ( Ziel 8 Biodiversitätsstrategie; Ziele Natur 2020)
  • Natur im Garten wird zum Thema und positiv besetzt
  • Menschen werden mit Hilfe von positiven Botschaften zu Verhaltensänderung motiviert
  • Endprodukt ist ein Leitfaden welcher die Übertragbarkeit auf weitere Gemeinde erleichtert

Umsetzung:

Wir suchen BodenbesitzerInnen mit Grünflächen, die zu einem Schritt in Richtung naturnahem Garten bereit sind. Mit Hilfe von Fachberatungen sowie einem Massnahmenkatalog können BesitzerInnen einen Teil der Grünfläche ihres Grundstückes neu gestalten, damit die Biodiversität fördern und in ein wertvolles Stück Boden umwandeln.
 
Um dieses Engagement wertzuschätzen und um konkret aufzuzeigen, wie mit kleinen Schritten ein grosses Plus für die Natur entsteht, lädt die/der BodenbesitzerIn bis zehn Menschen zu einem gesponserten Einweihungs-Apero ein. Den eingeladenen Menschen wird der Vorteil der naturnah gestalteten Bodenfläche erläutert und die GastgeberIn animiert mit fachlicher Unterstützung die Eingeladenen zum Mitmachen. Die eingeladenen Menschen erleben 1:1, dass ihre Freunde und Bekannte einen Teil ihrer Grünfläche in einen naturnahen Garten transformierten. Dies wirkt stärker als Plakate und Broschüre, da wir uns mit unserem Verhalten am Kreis unserer Bekannten orientieren.
 
Die so kreierten naturnahen Gärten verbreiten sich dank Schneeballeffekt und vergrössern sich, weil einmal pro Jahr nachgefragt wird, ob die Person nach der positiven Erfahrung ihre Fläche vergrössern will.

Erfolg:

Dieser Ansatz überzeugte die Jury des Ideen- und Projektpools und wir bekamen den Zuschlag für die Umsetzung. Die Umsetzung startet anfangs 2015, weil die Stadt Baden die Projektidee aufnahm und ausbaute. Neben den privaten GrundeigentümerInnen will die Stadt auf ihrem Gebiet ebenfalls die Biodiversität fördern und vorbildliche Beispiele umsetzen.

P2P statt Broschüren